Skandinavien als Reiseziel boomt

Svenja
von Svenja
5 Min. Lesezeit
13.03.2024 11:20:50

Interesse an Schweden, Norwegen, Finnland & Dänemark nimmt zu

Die nordischen Länder haben als Reiseziel viel zu bieten - Mitternachtssonne und lange Tage im Sommer, Nordlichter in der dunklen Jahreszeit, glückliche Menschen und natürlich die beeindruckende Natur. Immer mehr Reisende entdecken die Vorzüge des Nordens für sich und entscheiden sich für einen Urlaub in Dänemark, Schweden, Norwegen oder Finnland.

Aktuelle Zahlen aus einer Repräsentativbefragung in Deutschland zeigen, dass Skandinavien sogar beliebte Urlaubsländer wie die Türkei und Griechenland überholt hat. Aber auch aus den restlichen deutschsprachigen Ländern sowie Belgien und den Niederlanden vernehmen wir das steigende Interesse an den nordischen Ländern.

Positive Zahlen aus Deutschland

Die kürzlich veröffentlichte Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen zeigt, dass das Reiseziel „Skandinavien“ sich wachsender Beliebtheit erfreut. Für die Analyse wurden 3.000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland zu ihrem Reiseverhalten und ihren Reiseabsichten befragt.

Die Repräsentativbefragung ergab, dass Skandinavien (Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland) als Reiseziel auf Platz drei der europäischen Reiseziele liegt. Während beliebte Reiseländer wie die Türkei und Griechenland Prozentpunkte verloren, verzeichnet Skandinavien ein Plus im Vergleich zu 2022.

Top 6 der europäischen Reiseziele:

Professor Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen schätzt für die Reiseländer Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen vor allem das gute Image hoch ein. "Viele Reisende verbinden die nordischen Länder mit Natur, Sicherheit, einem hohen Qualitätsstandard, Atmosphäre und großer Gastfreundschaft", so der Leiter der Stiftung. Auch die Erreichbarkeit mit dem eigenen PKW spielt eine wichtige Rolle, denn anders als andere Studien zu dem Thema schließt die Befragung der Stiftung für Zukunftsfragen auch selbst organisierte Reisen mit ein.

Direktflüge nach Nordeuropa

Ein positiver Trend zeigt sich jedoch auch bei Flugreisen. So haben viele Fluggesellschaften das Potenzial der nordeuropäischen Reiseziele erkannt und neue Routen nach Skandinavien eröffnet. Beispielsweise hat Eurowings das Sitzplatzangebot im Vergleich zu 2019 nahezu verdoppelt. Zusätzlich zu bereits bestehenden Verbindungen hat die Fluggesellschaft für den Sommer die Route Hannover - Stockholm (Schweden) und für den Winter die Verbindung Düsseldorf - Kajaani (Vuokatti, Finnland) neu aufgenommen. Auch Lufthansa erweitert sein Flugportfolio um Direktflüge von München nach Trondheim (Norwegen) sowie Oulu (Finnland)

Reiselust der Deutschen wieder gestiegen

Die Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen zeigt auch, dass die Reiselust der Deutschen generell wieder gestiegen ist. So hat die Reisefrequenz das Vor-Corona-Niveau von 61% wieder erreicht, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 3 Prozentpunkte.

Die Ausgaben für den Haupturlaub verzeichneten 2023 ein Rekordniveau, durchschnittlich betrugen sie 1.538 Euro pro Person. Damit gab eine vierköpfige Familie im Schnitt mehr als 6.000 € für ihren Haupturlaub aus.

Professor Reinhardt meint dazu, dass das Reisen einen Ausbruch aus dem Alltag und eine Möglichkeit, neue Energie zu tanken, darstellt: "Es trägt zur persönlichen Entwicklung bei und schafft Erinnerungen. Trotz aller Herausforderungen bleibt das Reisen daher auch 2024 ein zentraler Bestandteil im Leben vieler Bürger, für das sie bereit sind viel Geld auszugeben."

Überdurchschnittlich oft verreisten im Jahr 2023 Familien (75%) sowie kinderlose Paare (72%), Singles (50%) blieben hingegen häufiger zuhause.

Stimmen von Reiseveranstaltern

Auch Reiseveranstalter aus Deutschland, der Schweiz und Österreich bestätigen uns in Gesprächen das steigende Interesse an den nordischen Ländern. So meint Kathrin Stüssi von Travelhouse, dass die Kunden sich in unsicheren Zeiten nach einem sicheren Reiseland sehnen: "Da liegt ein Ferienziel in Europa auf der Hand, dazu kommen noch die hitzeintensiven Sommer in Südeuropa und auch bei uns, sodass die Leute im Sommer in den «kühlen» Norden fliehen."

Daniel Lang von Fintouring ergänzt, dass die Nachfrage zwar sehr gut sei, dass man jedoch aufpassen müsse, nicht zu viel zu wollen. "Vor allem im Winter in Lappland wird es in der Hochsaison zu voll. Da ist es mancherorts dann mit Ruhe und Einsamkeit vorbei", so Daniel Lang.

Da wir nur Skandinavien bzw. die nordischen Länder anbieten, kann ich nichts dazu sagen, wie sich das Buchungsvolumen im Verhältnis zu anderen Reisezielen entwickelt. Insgesamt entwickelt es sich deutlich nach oben; bei uns v.a. Norwegen, aber auch Finnland läuft dieses Jahr gut.

Vor allem recht hochpreisige Reisen werden gut gebucht. Die Kunden verfügen über (gespartes) Geld, das sie gern ausgeben möchten, viele zieht es in sichere Urlaubsländer, die sie allein (per Zug, Schiff oder Pkw) bereisen können und wo es möglicherweise im Sommer nicht zu heiß ist. Naturerlebnisse spielen sicher auch eine Rolle.
Wir sehen, dass die Kunden vermehrt wieder früh buchen. Für unseren Winter-Charter nach Kittilä hatten wir eine Vorverkaufsliste, die erste Rotation ist Stand heute fast ausgebucht.
Dass der Winter in Lappland so boomt, liegt meiner Meinung nach zum einen an der fehlenden Schneesicherheit in den Schweizer Alpen, zum anderen aber auch an dem Social Media Hype mit Nordlichtern und Winterwunderland.
Wir sehen auch immer mehr Repeater, die das zweite, dritte Mal nach Finnisch-Lappland reisen.

Auch für den Sommer haben wir eine hohe Nachfrage, sei es von Direktkunden (B2C) wie auch von Reisebüros (B2B). Norwegen, Schweden und Dänemark liegen umsatzmäßig - wie im Vorjahr - klar vorne, Finnland ist aber auch auf einem guten Weg. Die Nachfragen für Island stagnieren auf sehr hohem Niveau – hier ist, glaube ich, langsam der Peak erreicht, was Preis/Leistung anbelangt.
Die nordischen Länder können aktuell vor allem als sichere Reiseregionen punkten und durch die immer weiter ansteigenden Sommertemperaturen im Süden, spüren wir, dass die Nachfrage nach Nordeuropa steigt.
Die Zahlen sind bzw. entwickeln sich auf dem Niveau vergleichbar von vor der Pandemie. Das ist natürlich erfreulich. Die Nachfrage steigt, aber auch nicht so exorbitant, wie es der eine oder andere „Branchenriese“ gerne verlautbaren lässt.
Was wir als kleiner, aber feiner Spezialreiseveranstalter allerdings bemerken, ist die Tatsache, dass die Pandemie viele Kunden doch anscheinend verunsichert hat. Sprich: Unser Beratungsaufwand vor der Buchung und unser Engagement für die Kunden (u.a. bei der sehr gewissenhaften Zusammenstellung der Reiseunterlagen) wachsen, seitdem Covid-19 vorüber ist.
Aber das ist ja von jeher schon immer unser Faustpfand bei den Kunden gewesen – den Mehrwert unserer Expertise entsprechend herauszuarbeiten und unseren Kunden „ein gutes Gefühl“ mit auf ihre Reisen zu geben.
Wichtig ist dabei: Unsere Partner vor Ort im Norden Europas denken und arbeiten ähnlich wie wir. Dann erst wird das Reiseprodukt rund.
Da wir ausschließlich Reisen in den Norden anbieten, haben wir keine Kunden, die die Reiserichtung gen Norden wechseln. Wir wissen aber, dass Familien sich an uns wenden, die noch nie im Norden waren und sich bei uns u.a. aufgrund der zu warmen Sommer im Süden nach einer Reise erkundigen. Weil sie noch nie in den Norden gereist sind und sich dort nicht auskennen, suchen sie einen spezialisierten Reiseveranstalter, der die Planung für sie übernimmt.
Die Nachfrage nach unseren Reiseangeboten steigt kontinuierlich.
Die Nachfrage sowohl Richtung Skandinavien als auch Richtung Mittel-Europa ist bei uns größer denn je.

© Header: Fredrik Posse / Unsplash

 

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