Schweden ändert seinen Kurs

Frederike
1 Min. Lesezeit
08.04.2020 15:04:40

#NordicNews zum Thema Schweden 

Schweden steht vor Kurswechsel

Seit Ausbruch des Coronavirus wurden in vielen Ländern weltweit weitreichende Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Schwedens Umgang mit dem Virus wurde in den letzten Wochen vermehrt als "Sonderweg" bezeichnet. Da die Zahl der Infizierten aber auch in Schweden stetig steigen, zeichnet sich nun eine Kursänderung der Regierung ab. 

Bisher waren die Maßnahmen, die die schwedische Regierung ergriffen hatte, im Verhältnis zu anderen EU-Staaten vergleichsweise mild, setzte sie doch auf Appelle anstatt auf Restriktionen. Inzwischen wurde bekannt, dass die Regierung mit der Opposition über ein Notstandsgesetz verhandelt. Es würde der Regierung erlauben, Einkaufszentren, Nachtclubs, Fitnessstudios oder Flughäfen zu schließen, was ihr nach schwedischem Recht bisher nicht gestattet ist.

Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden setzten in den letzten Wochen vor allem auf die Eigenverantwortung der Bürger, sich sozial zu distanzieren und verzichteten auf strenge Regelungen und Strafen. Schweden hatte dabei auch nicht, wie z.B. seine skandinavischen Nachbarn Norwegen, Dänemark und Finnland, seine Grenzen geschlossen. Auch wenn das Land von unnötigen Reisen ins In- und Ausland abrät, ist eine Einreise beispielsweise aus dem EU-Ausland noch möglich. Kindergärten und Grundschulen sowie Restaurants haben auch weiterhin geöffnet. Ausschließlich Universitäten und weiterführende Schulen unterrichten momentan online. Mehr zur Kursänderung.

Skigebiete geschlossen und Verkehrspflicht für Flugstrecken

Inzwischen haben auch die größten Skigebiete im Land geschlossen, um die medizinischen Dienste nicht zu überlasten. Dem Rat der Gesundheitsbehörden folgend wurde die Saison in den Anlagen in Sälen, Vemdalen und Åre am 6. April vorzeitig beendet. Andere Resorts wie Riksgränsen im Norden Schwedens sind weiter geöffnet. Mehr zu den Skigebieten.

Die regionale Airline BRA musste Insolvenz anmelden, Norwegian musste den Großteil seines schwedischen Kabinenpersonals entlassen und auch die meisten SAS-Flugzeuge bleiben momentan am Boden. Um die Versorgung aller Gegenden jedoch weiterhin gewährleisten zu können, hat die schwedische Regierung eine Verkehrspflicht auf einigen Flugstrecken im Land eingeführt. Die abgedeckten Strecken sind Kiruna-Arlanda, Luleå-Arlanda, Umeå-Arlanda, Östersund-Arlanda, Skellefteå-Arlanda, Örnsköldsvik-Arlanda, Sundsvall-Arlanda und Visby-Arlanda. Mehr zur Verkehrspflicht (schwedische Quelle).

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