Kurtaxe nur für besonders belastete Gemeinden – Kreuzfahrtschiffe künftig mit Abgabe
Das norwegische Parlament hat den Weg für eine gezielte Besucherabgabe geebnet: Ab der Sommersaison 2026 dürfen touristisch stark frequentierte Orte unter bestimmten Bedingungen eine Übernachtungssteuer von bis zu drei Prozent einführen. Das ursprünglich geplante landesweite Modell für Hotelübernachtungen wurde hingegen abgelehnt.
Abgabe nur für belastete Gemeinden
Laut Beschluss des Stortings können ausschließlich Gemeinden mit nachweislich hoher touristischer Belastung eine solche Steuer einführen, etwa durch überbeanspruchte Infrastruktur, Naturflächen oder öffentliche Dienstleistungen. Voraussetzung ist ein detaillierter Plan zur Mittelverwendung und die Zustimmung des zuständigen Ministeriums. Kreuzfahrtschiffe sollen generell zur Zahlung verpflichtet werden, während Campingplätze und Gästehäfen von der Steuer ausgenommen sind.
Branche begrüßt differenzierten Ansatz
Kristin Krohn Devold, Geschäftsführerin des norwegischen Tourismusverbands, zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung: „Wir konnten verhindern, dass eine generelle Hotelsteuer in vielen Gemeinden eingeführt wird. Das ist wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit Norwegens. Die Abgabe soll Ausnahme bleiben – nur dort, wo sie wirklich notwendig und sinnvoll ist.“ Positiv bewertet sie auch, dass Kreuzfahrttourismus einbezogen, jedoch Camping und Wassersportangebote verschont bleiben.
Einnahmen sind zweckgebunden
Die erzielten Einnahmen dürfen ausschließlich für tourismusbezogene Aufgaben verwendet werden. Dazu zählen unter anderem:
- Pflege und Ausbau von Wanderwegen
- Bau und Betrieb öffentlicher Toiletten
- Abfallentsorgung
- Besucherinformation und Leitsysteme
Ziel ist es, sowohl das Besuchserlebnis für Reisende zu verbessern als auch die Belastung für die lokale Bevölkerung zu reduzieren. Eine erste Evaluierung des Gesetzes ist drei Jahre nach Inkrafttreten vorgesehen.
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Header: © Julien Lavallée Unsplash
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