Norwegen führt Besucherabgabe für Hotspots ab 2026 ein

Anja
von Anja
1 Min. Lesezeit
12.06.2025 14:05:56

Kurtaxe nur für besonders belastete Gemeinden – Kreuzfahrtschiffe künftig mit Abgabe

Das norwegische Parlament hat den Weg für eine gezielte Besucherabgabe geebnet: Ab der Sommersaison 2026 dürfen touristisch stark frequentierte Orte unter bestimmten Bedingungen eine Übernachtungssteuer von bis zu drei Prozent einführen. Das ursprünglich geplante landesweite Modell für Hotelübernachtungen wurde hingegen abgelehnt.

Abgabe nur für belastete Gemeinden

Laut Beschluss des Stortings können ausschließlich Gemeinden mit nachweislich hoher touristischer Belastung eine solche Steuer einführen, etwa durch überbeanspruchte Infrastruktur, Naturflächen oder öffentliche Dienstleistungen. Voraussetzung ist ein detaillierter Plan zur Mittelverwendung und die Zustimmung des zuständigen Ministeriums. Kreuzfahrtschiffe sollen generell zur Zahlung verpflichtet werden, während Campingplätze und Gästehäfen von der Steuer ausgenommen sind.

Branche begrüßt differenzierten Ansatz

Kristin Krohn Devold, Geschäftsführerin des norwegischen Tourismusverbands, zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung: „Wir konnten verhindern, dass eine generelle Hotelsteuer in vielen Gemeinden eingeführt wird. Das ist wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit Norwegens. Die Abgabe soll Ausnahme bleiben – nur dort, wo sie wirklich notwendig und sinnvoll ist.“ Positiv bewertet sie auch, dass Kreuzfahrttourismus einbezogen, jedoch Camping und Wassersportangebote verschont bleiben.

Einnahmen sind zweckgebunden

Die erzielten Einnahmen dürfen ausschließlich für tourismusbezogene Aufgaben verwendet werden. Dazu zählen unter anderem:

  • Pflege und Ausbau von Wanderwegen
  • Bau und Betrieb öffentlicher Toiletten
  • Abfallentsorgung
  • Besucherinformation und Leitsysteme

Ziel ist es, sowohl das Besuchserlebnis für Reisende zu verbessern als auch die Belastung für die lokale Bevölkerung zu reduzieren. Eine erste Evaluierung des Gesetzes ist drei Jahre nach Inkrafttreten vorgesehen.

Mehr zu den neuen Gebühren in Norwegen.

Header: © Julien Lavallée Unsplash

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