Marktveränderungen und Herausforderungen für SAS, Finnair und Co.:
Neue Strategien und Partnerschaften
Der nordische Flugmarkt erlebt derzeit grundlegende Veränderungen, da viele der großen Fluggesellschaften ihre Geschäftsmodelle anpassen. Besonders bemerkenswert ist die Umorientierung von Play, Finnair, SAS und anderen, die ihre Angebote neu strukturieren, um den wachsenden Herausforderungen der Luftfahrtbranche zu begegnen.
Play ändert Geschäftsmodell mit Fokus auf Südeuropa
Der isländische Billigflieger Play hat seine Strategie komplett überarbeitet. Ursprünglich auf Transatlantikflüge zwischen Europa, Island, den USA und Kanada ausgerichtet, will die Airline künftig vor allem isländische Urlauber zu beliebten Zielen in Südeuropa transportieren. Als neue Basis wird Teneriffa ins Auge gefasst, und ein Teil der Flotte soll in Malta registriert werden. Auch Wetlease-Verträge mit anderen Airlines, wie sie auch Finnair nutzt, sind Teil der neuen Strategie.
In Deutschland bedient Play weiterhin Berlin, Düsseldorf und Hamburg, aber die langfristige Ausrichtung bleibt unklar.
Finnair fokussiert mehr auf Kurz- und Mittelstrecken
Für Finnair hat sich die Situation nach dem Russland-Überflugverbot verändert. Die Airline, die vor der Pandemie vor allem Asien-Flüge anbot, hat nun ihr Streckennetz diversifiziert. Während das Unternehmen weiterhin den US-Markt ausbaut, mit häufigeren Flügen nach Dallas, Chicago und Los Angeles, rückt auch Fernost wieder in den Fokus. Ab Sommer 2025 wird Finnair unter anderem täglich nach Osaka und Tokio fliegen. Zudem kommen neue Ziele wie Kirkenes in Norwegen hinzu.
SAS tritt Skyteam bei und setzt auf Regionalflüge
SAS hat 2024 eine Neuausrichtung vollzogen. Die Fluggesellschaft ist nicht nur aus dem Insolvenzverfahren hervorgegangen, sondern hat auch die Luftfahrtallianz gewechselt – von der Star Alliance zur Skyteam-Allianz, zu der auch Air France-KLM und Delta Air Lines gehören. Dies bedeutet das Ende der Partnerschaft mit Lufthansa und United. SAS konzentriert sich stärker auf den regionalen Verkehr und wird ab Mai 2025 neue Langstreckenflüge nach Seattle anbieten. Zudem wird die schwedische Regional-Airline Braathens ihre Passagierflüge einstellen und künftig im Wetlease für SAS tätig sein.
Widerøe übernimmt Teile des SAS-Netzes
Um die Lücke zu füllen, die SAS durch den Wechsel zur Skyteam-Allianz hinterlässt, hat Lufthansa nun mit der norwegischen Regional-Airline Widerøe eine Codeshare-Vereinbarung geschlossen. Diese Partnerschaft soll es Lufthansa ermöglichen, mehr direkte Verbindungen zu Zielen in Norwegen anzubieten. Passagiere können nun mit Widerøe zu Zielen wie Bergen, Trondheim und Tromsø fliegen.
Icelandair kooperiert mit neuen Partnern
Icelandair hat seine Partnerschaften ausgebaut, um von der steigenden Nachfrage im Tourismus zu profitieren. Die Airline arbeitet nun mit Air Greenland und Atlantic Airways zusammen, um Island, Grönland und die Färöer stärker zu vernetzen. Auch mit US-Giganten wie Southwest und der portugiesischen TAP Air Portugal wurden Kooperationen geschlossen. Im Gegensatz zu Play bleibt Icelandair bei seinem ursprünglichen Geschäftsmodell, Reisende zwischen Europa und Nordamerika über Island zu befördern.
Der nordische Flugmarkt wird sich weiterhin dynamisch entwickeln, da die Airlines ihre Geschäftsmodelle und Partnerschaften neu ausrichten, um den wachsenden Anforderungen und der Konkurrenz gerecht zu werden. Ob Play, Finnair, SAS oder Icelandair – alle stehen vor neuen Herausforderungen und Chancen, um sich in einem immer stärker umkämpften Markt zu behaupten.
Mehr zu den nordischen Airlines.
Header: © Finnair Mikko Pylkkö
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