NordicMarketing & Polarkreis-Reisen: Branchen-Spaziergang im Ruhrgebiet

3 Min. Lesezeit
30.04.2020 13:14:01

Mit Abstand gesehen: Tourismus in Corona-Zeiten 

Eine Randnotiz von Lutz Stickeln

Es geht auch noch „offline“ bzw. „oldschool“: Deswegen haben wir, Jan Badur, Geschäftsführer von NordicMarketing aus Bochum Langendreer, und ich, Lutz Stickeln, Inhaber des Spezialreiseveranstalters Polarkreis-Reisen aus Castrop-Rauxel, uns spontan zum Gedankenaustausch in Corona-Zeiten zu einem Spaziergang getroffen – mit stets einer „Elch-Länge“-Abstand, versteht sich. Im Castroper Holz, der grünen Lunge der Europastadt, standen bei massig frischer Luft aktuelle Themen wie die Verlängerung der weltweiten Reisewarnung durch die Regierung, aber auch ganz Nordeuropa-spezifische Themen auf der Agenda. 

Treffen in Corona-Zeiten Jan Badur_Lutz Stickeln

Hier passt locker ein Elch zwischen: Lutz Stickeln (links) und Jan Badur © Greta Rösner

Einfach mal wieder von Angesicht zu Angesicht, natürlich stets mit corona-gebührendem Abstand, miteinander sprechen und sich austauschen können, ist es den zweistündigen „Branchenbummel“ alleine schon wert gewesen. Einig sind wir beiden uns dabei in praktisch allen Einschätzungen rund um die Corona-Krise in Bezug auf die Auswirkungen der Pandemie bis heute auf die Reiseindustrie gewesen – durch unseren ständigen Kontakt und Austausch innerhalb der Skandinavienbranche ist dies auch nicht anders zu erwarten gewesen. 

Einigkeit bei Zukunftsszenarien

Doch auch bei möglichen Lockerungs- und Zukunftsszenarien für das Reisen im Hohen Norden war untereinander kein Dissens zu erkennen. Jan Badur fasste dazu passend zusammen: Die Verlängerung der weltweiten Reisewarnung war zu erwarten, aber die gestrige Stellungnahme von Außenminister Maas klang schon etwas differenzierter als noch letzte Woche – und das lässt hoffen, dass in den entsprechenden Gremien an einem europäisch-vertretbaren Exit-Szenario auch für die Tourismusbranche gearbeitet wird!

Ferienhaus-Urlaub mit „physical distancing“ sollte in den Weiten des Nordens doch unter Einhaltung der gebotenen Corona-Schutzmaßnahmen möglich sein und ist sicherlich ein erster Ansatzpunkt. Für mich, den Reiseveranstalter, stellt sich dabei nur die Frage, wie wir unsere Kunden in die „Hytte“ am Fjord oder ins „Mökki“ am See bringen? Man muss abwarten, ob beispielsweise die dänisch-deutsche Grenzöffnung im Mai eine Push-Funktion in Richtung Fährverkehr nach Norwegen mit sich bringt. Doch selbst dann könnten möglicherweise die weiterhin bestehenden Quarantäne-Bestimmungen Norwegens ein unüberwindbares Hindernis sein.

Branchen-Spaziergang SchneckentempoHier und da im Schneckentempo, aber dafür gemeinsam aus der Krise heraus

Und mit dem Flieger? Auch hier ist zunächst die weltweite Reisewarnung vorherrschend – bis 14. Juni wird sich da nicht wirklich großartig etwas tun, auch wenn WizzAir soeben angekündigt hat, in nächster Zukunft beispielsweise von Wien nach Oslo fliegen zu wollen. Mit einem Augenzwinkern gebe ich allerdings auch zu bedenken, dass 14 Tage Quarantäne auf dem Flughafen Gardermoen bestimmt nicht das sind, was sich unsere Kunden unter einem erholsamen Norwegen-Urlaub vorstellen. 

Zwischen Skandinavien und A42

Praktisch umsetzbare Konzepte für Hygienemaßnahmen in Hotels, in Restaurants, auf Post- und Fährschiffen etc., aber auch generelle „Strukturprobleme“ und zuletzt inzwischen selbst in manch nordischer Destination aufgetretene Auswüchse von Overtourism sowie zukunftsweisende, möglicherweise sogar heilsame Zukunftswünsche für die „Zeit nach Corona“ im Nordlandtourismus sind weitere Themen gewesen, die es zwischen idyllischem Forsthaus und sonorem Verkehrsrauschen der benachbarten Autobahn A42 zu erörtern gab. Vieles davon zu komplex, um es in dieser Randnotiz umfassend aufzubereiten. Auch wenn es hier und da nur im „Schneckentempo“ aus der Krise gehen wird, die vielen wunderbaren Herzblut-Produkte touristischer Art im Skandinavien-Tourismus haben es verdient, dass u.a. NordicMarketing und Polarkreis-Reisen sowie die vielen anderen Partner in der Branche gemeinsam durchhalten und irgendwann auch wieder gestärkt aus der jetzigen Situation hervorgehen werden. „WORD!“ 

Zum Abschluss des „Arbeits-Ausflugs“ gab es als Entlohnung einen Eisbecher bei der örtlichen, italienischen Eisdiele „Dolomiti“: Support your local dealer – auch hier waren wir uns einig, selbst wenn die gewählten Eissorten variierten.

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