Grenzübergreifendes Projekt stärkt Sámi Handwerk und indigene Unternehmen

Anja
von Anja
1 Min. Lesezeit
12.12.2025 10:19:04

Sápmái Buorrin unterstützt Sámi Unternehmertum in ganz Sápmi

Das internationale Interesse an sámi Kultur und traditionellem Handwerk wächst. Gleichzeitig stehen viele sámi Kunsthandwerkerinnen und Kleinunternehmen vor zunehmenden Herausforderungen. Mit dem neuen Projekt Sápmái Buorrin – Building the Future of Sámi Businesses soll genau hier angesetzt werden.

Initiiert wurde das grenzübergreifende Projekt vom Sámi Council gemeinsam mit der finnischen Sámi-Zentralorganisation (Suoma Sámiid Guovddášsearvi) und der Stiftung Sámi Duodji. Unterstützt wird es von regionalen Förderstellen sowie dem EU-Programm Interreg Aurora.

Authentisches Handwerk sichtbar machen

Sámi duodji umfasst traditionelles Kunsthandwerk wie Messer, Holzgefäße, Schmuck und Textilien. Obwohl die Nachfrage steigt, sehen sich viele sámi Betriebe mit wachsender Konkurrenz durch Produkte konfrontiert, die zwar von der Sámi-Kultur inspiriert sind, aber nicht von Sámi hergestellt werden.

Für Konsumentinnen und Konsumenten wird es dadurch schwieriger, echte Sámi-Handwerkskunst zu erkennen. Gleichzeitig gefährden geringe Sichtbarkeit, unterschiedliche nationale Regelungen und bürokratische Hürden die wirtschaftliche Nachhaltigkeit vieler Betriebe.

Zusammenarbeit über Grenzen hinweg

Das Siedlungsgebiet Sápmi erstreckt sich über Nordnorwegen, Schweden, Finnland und die russische Kola-Halbinsel. Während die Kultur grenzüberschreitend ist, gelten für Unternehmen unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen – ein zusätzlicher Aufwand für viele sámi Unternehmerinnen und Unternehmer.

Sápmái Buorrin setzt genau hier an. In den kommenden drei Jahren sind Präsenz- und Online-Workshops geplant, etwa zu Produktfotografie, Kommunikation und Unternehmensführung. Das erste Treffen vor Ort soll im Juni 2026 in Ohcejohka stattfinden.

Ergänzend wird ein sogenanntes Home-Residency-Programm eingeführt, das praktische Unterstützung im Geschäftsalltag bietet, insbesondere im Bereich grenzüberschreitender Verkauf.

Pilotstädte als Testfelder

Zudem wird in jedem beteiligten Land eine Pilotstadt ausgewählt. Dort soll gemeinsam mit lokalen Geschäften und Veranstaltungsorten erprobt werden, wie sámi Produkte stärker in alltägliche Verkaufsumgebungen integriert werden können.

Neben wirtschaftlichen Zielen verfolgt das Projekt auch eine kulturelle Mission. Wenn authentische Sámi-Produkte in größeren Märkten sichtbar werden, fließt der wirtschaftliche Nutzen zurück in die eigenen Gemeinschaften.

So trägt Sápmái Buorrin dazu bei, heutige Lebensgrundlagen zu sichern und gleichzeitig das kulturelle Erbe der Sámi für kommende Generationen zu bewahren.

Mehr zum Projekt Sápmái Buorrin.

Header: © Nikola Johnny Mirkovic Unsplash

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